Blair Athol 22, Whiskybroker

Blair Athol
22 Jahre
Whiskybroker...
58,4 % Vol.

Die Flasche habe ich zusammen mit Thomas Bär auf der Messe in Limburg gekauft. Jetzt, ein paar Monate später, bin ich gepannt, ob er die gleiche Geschmacksexplosion auslöst, wie beim Probieren am Messestand. Auch wird interessant sein, wie er sich im Vergleich zum Blair Athol 25 schlägt, den ich hier schon besprochen habe und der mir außerordentlich gemundet hat. Die Distille in Pitlochry habe ich im Frühjahr besucht. Recht unspektakulär und weit über 90% des Destillats geht in die Blend-Industrie (Bells, JW). Vor Ort konnte man eine Abfüllung verkosten, die nur im Shop vor Ort vertrieben wird, aber das Preis-/Leistungsverhältnis war unter aller Kanone.

Farbe: helles Gold

Aroma:
Eine süße Gerteidenote steigt in die Nase. Diese verändert sich dann leicht Richtung Honig/Vanille. Die erste Wahrnehmung erinnert mich an Bruichladdich...
Der Alkohol ist gut eingebunden und wirkt nicht störend.
Die Fruchtigkeit ist schwer zu definieren. Ein Potpourri aus Aprikose, Limette und Stachelbeere. Auch eine gewisse Würzigkeit spielt mit. Das geht in Richtung Pfeffer.
Sehr komplex.
Mit Wasser (auf ca. 50% runter verdünnt): Die Getreidenote wird noch stärker (orangenes Balisto) und ich bilde mir so gar ganz leichten Rauch ein.

Geschmack:
Ein heftiger Antritt auf Zunge und Gaumen. Ölige Konsistenz und sofort sind Karamell- und Honigaromen da. Eine Nussigkeit, gepaart mit Eiche, die mit Espressoaromen daher kommt - übernehmen dann. Danach setzt wieder (wie meim 25er) ein trockenes Mundgefühl ein.
Mit Wasser: Süße nimmt ab. Herber (aber durchaus interessant), Richtung Walnuss und Kaffee.

Abgang:
Lang und wärmend. Würze, Tabak, und Röstaromen bleiben sehr lange erhalten. Mit Wasser hält sich auch eine Pfeffrigkeit längere Zeit.

Fazit: Ein klasse Whisky, mit starker Komplexität und breiter Aromenvielfalt. Es ist knapp, aber an den 25er Maltman kommt er nicht ganz heran.

90/100

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