Tullibardine 2006/2016
Lady Of The Glen , unabhängiger Abfüller
57,6 % vol.
Bourbon Hogshead
Die Brennerei wurde 1949 in der Grafschaft Perth in Betrieb genommen.
Von 1995 bis 2003 war sie geschlossen und produziert seit dem Wiederbeginn hervorragenden Whisky nach traditionellen Methoden.
Der Abfüller hat den Ruf nur seltene Einzelfässer auszuwählen.
Farbe:
Heller Goldton
Aroma:
Banane sticht mir sofort in der Nase. Keine Vollreife Frucht, sondern ein noch leicht grünes Exemplar. Dahinter ist der Alkohol spürbar, aber nicht aufdringlich. Zudem ist eine angenehme Vanille-Note in der Luft. Nach einigen Minuten kommt eine Malznote dazu. Eiche ist für mich nicht spürbar. Interessant: Das Bananen-Aroma entwickelt sich langsam Richtung Vollreifung und verbindet sich mit den Getreidenoten zu einem Bananen-Müsli mit angenehmer Süße. Mit Wasser verdünnt, verliert er in der Nase. Ein Geruch nach nassem Heu überwiegt.
Geschmack:
Schwarzer Pfeffer, heftiger Antritt - würzig - aber keinesfalls übertrieben. Von der Banane ist nichts zu schmecken, aber fruchtig ist er. Es geht Richtung Pfirsich/Mirabelle. Honig- und Vanillenoten sind spürbar und sorgen für Speichelfluss. Der Alkohol ist gut eingebunden. Eiche spielt als Milchschokolade ausgeprägt, eine untergeordnete Rolle. Mit Wasser wird er sehr pfeffrig und würzig.
Abgang:
Kurz bis mittellang, pfeffrige Würze, fruchtig, leicht trocken werdend,
Fazit:
Netter Malt mit interessanten Impressionen. Danke für den Sample, Malte.
Mir persönlich fehlt die Balance zwischen Frucht/Würze/Eiche. Der Pfeffer ist mir mit der Zeit zu dominant. Fast beschleicht mich der Eindruck, dass 2-4 Jahre weitere Reifung - vielleicht sogar in einem frischen US-Eiche-Fass, den Whisky zu einem Juwel hätten werden lassen. Ich glaube, dass hier Potential verschenkt wurde. Auch sind 65 Euronen sehr viel Geld für einen Zehnjährigen. Insofern:
83/100
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