Ich konnte der Versuchung nicht widerstehen und auf den Verkaufstart in Deutschland warten. Beim freundlichen Holländer bestellt und prompt geliefert. Der neue Ardbeg, welcher Bestandteil des Kernsortiments wird und preislich über dem Ardbeg 10 angesiedelt ist. Laut Pressemitteilung werden in einem Gathering Vat (großes Fass), drei Sorten vereint: Pedro Ximenez Fässer, Virgin Oak Fässer und Ex-Bourbon-Fässer. Das klingt nach ordentlich Komplexität, zudem ist der Malt nicht kühlgefiltert.
Farbe:
Mittlerer Goldton
Aroma:
Ich bin überrascht ob der Süße, die mir entgegenschlägt. Mit Rauch hatte ich natürlich gerechnet, der ist aber gar nicht so stark. Ein süßer, dezenter Lagerfeuerrauch. Nicht medizinisch und der typische "Ardbeg-Teer" ist nur ganz im Hintergrund. Frische Früchte (Zitrone, Limette) und dazu eine bemerkenswerte Kräuternote. Es gibt von Fishermans die Anis-Pastillen und daran erinnert er mich, zumal auch eine Minz-Note mitspielt. Nach einiger Zeit wird die Asphalt-Note stärker. Wirklich rund und komplex!
Geschmack:
Weich in der Konsistenz und ein eher herber Antritt. Rauch ist der stete Begleiter. Ein feines Limettenaroma, süße Vanille und auch hier die Kräuternote - ausgeprägt als Anklänge von Rosmarin und Thymian. Der Alkohol ist perfekt eingebunden. Er ist keinesfalls lieblich, aber rund und stimmig. Zum Abgang hin, empfinde ich eine malzige Süße und den Rauch feiner, fast zum Seetang übergehend.
Abgang:
Mittellang, wärmend und der Rauch geht in Asche über, begleitet von einer herben Zitrusnote und Anklängen von Milchschokolade.
Fazit:
Ich bin begeistert. Er ist komplexer als der Ten und verfolgt eine deutlich klarere Linie als der Uigeadail. Ein Ardbeg, der stark und geschmeidig zugleich ist. Eine klare Empfehlung und ein Gast, der dauerhaft ins Regal einziehen darf. Daumen hoch und
88/100
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