Connemara Peated (old) + Small Batch (Sherry)

 

back to the roots (first peat)

 

 

 

Der Connemara Peated war für mich der Einstieg in die Welt der rauchigen Whiskys. Weich, süß, rauchig und gefällig kam er seinerzeit daher. Von Connemara hatte ich anschließend viele offizielle Abfüllungen im Glas. Den 12er, DE, CS, Turf Mor und auch den 22er durfte ich kosten. Allesamt leckere Whiskeys. Natürlich entwickelt man sich aber weiter und findet mit der Zeit an anderen Marken und Malts mehr Gefallen. Connemara wird in der Cooley-Brennerei (Irland) gebrannt. Im Gegensatz zu vielen anderen irischen Vertretern, wird er zweifach, statt dreifach gebrannt. Zudem ist er als einziger Ire (der mir bekannt ist) rauchig unterwegs. Meines Wissens sind alle Connemara gefärbt und kühl gefiltert.

 

 

 

Jürgen Wedel bot im Dezember eine Flaschenteilung von zwei seltenen Vertretern an, die ich nicht kenne. Einmal eine alte Abfüllung des Peated (40%), den ich gegen die aktuelle Abfüllung vergleichen werde und ein Sherry-Finish aus der Small Batch Collection mit 46% aus 2009. Danke an dieser Stelle dafür und die schönen Bilder am Endes des Beitrages.

 

 

Aroma:

 

Fangen wir mit dem aktuellen Vertreter an:

 

Ja, typisch wie ich ihn in Erinnerung habe. Torfrauch, dazu die prägnante Heidekraut-Note und Zitrusaromen. Das ganze eher süß denn herb.

 

Der „Alte“:

 

Uuups, den Unterschied habe ich nicht erwartet. Vanille, Leder und im Hintergrund Anklänge von grünem Apfel. Er wirkt wesentlich gesetzter und hat typische Eigenschaften vom Ex-Bourbonfass.

 

Small Batch:

 

Rauchig, Heidekraut, dunkle Früchte, wirkt sehr rund. Mit der Zeit kommt eine Heu-Note dazu. Ein schönes Wechselspiel in der Nase. Bei den Früchten setzt sich letztendlich eine vollreife Kirsche durch.

 

 

Geschmack:

 

Der Peated „neu“ zeigt sich süß und lieblich im Antritt. Der Rauch ist präsent und neben einer süßen Malzigkeit, zeigen sich auch die Zitrusaromen, welche bereits im Aroma da waren. Der Abgang ist mittellang mit Honigsüße und leichter Bitterkeit zum Ende hin.

 

Der Peated „alt“ tritt etwas schärfer auf der Zunge an (grüner Pfeffer), am Gaumen Karamell und Vanille. Der Rauch ist dezent im Hintergrund. Das Fass ist spürbar da (Nussigkeit). Aber hier eher herbe Malzigkeit denn Frucht. Der Abgang ist ebenfalls mittellang mit Anklängen von Zartbitterschokolade.

 

Man glaubt nicht wirklich, dass es Whiskeys mit dem selben Namen sind. Auf der einen Seite eher jugendliche Frische und auf der anderen Seite eine gesetzter Ex-Bourbonfass Vertreter. Nach meiner Einschätzung dürfte der eine rund 5-6 Jahre und der andere rund 8 Jahre alt sein.

 

Small Batch:

 

Wesentlich stärkerer Antritt als bei den anderen Beiden. Kandierter Ingwer auf der Zunge. Am Gaumen macht sich eine wunderbare süße Fruchtnote breit. Der Rauch ist dezent im Hintergrund. Speichelfluss setzt ein. Vanille, süße Rote Grütze und ganz leicht aschig zum Abgang hin. Dieser ist lang und wird von Orangen und Tabak begleitet. Sehr komplex.

 

 

Fazit:

 

Nach wie vor ist der Peated für rund 22 EUR ein toller Einsteiger in die Welt der rauchigen Whiskeys. Er erinnert auch eher an einen jungen Highland-Park oder Islay-Vertreter als an einen weichen Iren. Die ältere Ausgabe wirkt gesetzter und weniger rauchig. Wirklich Geschmackssache und eine Wahl würde ich nach Tagesform treffen.

 

Der „Sherry“ ist toller Whiskey, der die Marke ganz anders vertritt. Dezent rauchig, komplex und ausgewogen. Ein tolles Geschmackserlebnis! Auf die Vergabe von Punkten verzichte ich, da bei der Verkostung von drei Whiskeys die Voraussetzungen anders sind, als wenn ich mich nur um ein Getränk im besonderen kümmere.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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