Blended Whiskys im Test

 

Beginnen wir mit dem Bushmills, Black Bush. Der irische Vertreter hat ein recht angenehmes Aroma mit Malz, Nüssen und roten Früchten. Der Antritt ist sehr mild und die Aromen der Nase finden sich, wenn auch nur kurz, am Gaumen wieder. Der Abgang ist kurz bis gar nicht vorhanden. Beim zweiten und dritten Schluck wird er unangenehm scharf, was auf den 25%igen Grain-Anteil zurück zu führen ist. Den Bushmills 10 gibt es zum gleichen Preis und diesen würde ich auch vorziehen, da wesentlich komplexer und ausgewogener. 72/100

 

 

 

Der zweite Kandidat kommt aus Japan. Der Nikka Blended. Zurückhaltend in der Nase, die Aromen brauchen Zeit zur Entwicklung. Vanille, Pfirsich und florale Aromen steigen auf. Der Antritt ist kräftig und es entfalten sich Karamell- und Zitrusaromen. Der Abgang ist mittellang und würzig. Ein schöner Einstieg in die Welt der japanischen Whiskys. Aber auch hier möchte ich eine Alternative empfehlen. Der „From The Barrel“ aus dem gleichen Haus, bietet den etwas runderen Genuss und kostet unwesentlich mehr. 75/100

 

 

 

Johnnie Walker, Gold Label ist der nächste Blend in der Reihe. Hier sind die Aromen in der Nase sofort präsent. Dunkle Früchte - Richtung Rosinen, Eiche ist da und auch Honigsüße. Der Geschmack ist als malzig zu beschreiben. Dazu Honig, Nussigkeit und Würze. Der Abgang ist lang und von insgesamt harmonischer Würze begleitet. Der hat mir gut gefallen und hier bekommt man für 30 EUR schon einen recht komplexen Tropfen geboten. 80/100

 

 

 

Nummer 4 im Tasting war der Johnnie Walker Blender´s Batch Espresso, den ich hier schon besprochen habe:

 

https://www.whisky-siegen.de/2017/11/28/johnnie-walker-the-blenders-batch-espresso-roast/

 

82/100

 

 

 

Nicht fehlen darf der Copper Dog. Ein Blend von 8 Speyside Single Malts. Die Herkunft kann er auch nicht verleugnen. Klassisch der Duft von saftigen Birnen, Anklängen von Mirabellen und im Hintergrund eine stetige Honigsüße. Auch im Geschmack geht die Reise durch die Speyside weiter. Malzigkeit, Fruchtigkeit (Orangen) und angenehme Aromen vom Fass (Zimt) sind da. Der Abgang ist mittellang, mit Malz und Trockenfrüchten. Ein sehr ausgewogener Blend, den ich empfehlen möchte, wenn jemand einen typischen Vertreter der Region probieren möchte. Dafür gibt es 83/100.

 

 

 

Der Letzte Kandidat ist der Six Isles, Pomerol Finish. Ein Blend aus Single Malts von sechs verschiedenen schottischen Inseln. Nach dem Öffnen macht sich wunderbarer Rauch aus der Schinkenräucherei breit. Dahinter eine süße Himbeernote, die mit der Zeit dunkleren Früchten weicht. Im Geschmack ist es ein Wechselspiel von Rauch, Schokolade und einem Cocktail von Früchten. Im Abgang weicht die Schokolade nun Kaffeearomen und zudem kommt eine maritime Note dazu. Der Blender ist ein Meister seines Fachs. Der Six Isles ist komplex, ausgewogen und hat ein ganz eigenes Aroma. Zudem ist er als einiger Vertreter im Test - nicht gefärbt und kühlgefiltert und mit vollen 48% unterwegs. Wunderbar und mit verdienten 86/100.

 

 

 

Fazit: Es müssen nicht immer Single Malts sein. Zum Kennenlernen einer Region oder für den unbeschwerten Genuss an Abenden, wo man nichts erriechen möchte – bietet sich der ein oder andere Blend an. Insbesondere aber der Six Isles ist ein echtes Pfund!

 

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