James Eadie, Trade Mark X

Dieser Blend trägt keine Altersangabe und ist mit 45,6 % Alkohol abgefüllt. Er ist nicht gefärbt und auch nicht kühlgefiltert. Interessant ist die Story dahinter. James Eadie hat 1854 einen Blend auf den Markt gebracht und sich 1877 das Markenzeichen Trade Mark "X" schützen lassen. Bis zum II. Weltkrieg wurde der Whisky produziert und verschwand dann vom Markt. 2017, also 150 Jahre nach der allerersten Abfüllung, hauchte der Ur-Ur-Enkel von Eadie der Whiskymarke neues Leben ein. Er verwendet zwölf der damaligen Whiskys, auch von inzwischen geschlossenen Brennereien. Dies sind:

Grain: Cambus (1993 geschlossen) und Cameron-Bridge
Malt: Aberlour, Benrinnes, Blair Athol, Campbeltown, Caol Ila, Craigellachie, Dailuaine, Glendronach, Glenturret, Lagavulin, Talisker, Littlemill (1992 geschlossen).

 

 

Farbe:

Strahlendes Gold

 

 

Aroma:

Diesen Blend habe ich auf einem kleinen Tasting im Freundeskreis erstmals verkostet. Und zwar ohne mich vorher belesen zu haben. Sprich, die oben stehenden Informationen, insbesondere die Brennereien, waren mir nicht bekannt. So war ich erstaunt über die Rauchigkeit, da in der Beschreibung von einem "Hauch Torf" die Rede ist. Nun denn: Zuerst duftet es nach geräuchertem Schinken, etwas Jod kommt dazu. Er wirkt herb und was mir gar nicht gefällt, ist eine Trester-Note. Beim Tasting hatte ich ein herkömmliches Nosing-Glas und nur eine kurze Verweilzeit im Glas. Heute verwende ich ein Spiegelau Snifter und lasse dem Whisky gute 20 Minuten Zeit. Leider ändert aber auch dadurch nichts und es kommt nur feuchtes Laub in der Nase dazu. Keine Frucht, keine Süße und kein Getreide...

 

 

Geschmack:

Pfeffriger Antritt. Etwas Rauch, verwoben mit süßem Getreide. Mit viel Wohlwollen sind Zwetschgen zu schmeckem. Aber die Bitterkeit der Eiche nimmt das Aroma schnell weg.

 

 

Abgang:

Mittellang mit Chili Catch, vermutlich vom Talisker. Spät kommt noch etwas vanillige Süße.

 

 

Fazit:

Ich habe schon diverse Abfüllungen von James Eadie verkostet und war immer begeistert. Den Blend habe ich in Limburg auf der Messe erstanden und die Story fand ich spannend. Aber letztendlich ein Fehlkauf. So kann es halt manchmal gehen... Zum gleichen Preis (rd. 40 EUR) gibt es den Laphroaig Triple Wood, welchen wir auch im Tasting hatten und der ist richtig, richtig gut.


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