St. Kilian Distillers, Signature Two

Die Brennerei aus Rüdenau war schon oft Thema in meinem Blog und über die Suchfunktion findet Ihr viele Infos zur Produktion, Philosophie und diversen Abfüllungen.

Amarone war bereits das Schlagwort beim Batch 5 der Malzbrände und überzeugte mich damals außerordentlich: https://www.whisky-siegen.de/2018/10/03/st-kilian-batch-5-fassgelagerter-malzbrand/

Der "Two" wurde mit sage und schreibe 54,2% abgefüllt. Nicht gefärbt, nicht kühlgefiltert. Die Reifung erfolgte über 3 Jahre vollständig in italienischen Amarone-Rotweinfässern aus der Region Valpolicella. Drei unterschiedliche Größen von Amarone-Rotweinfässern kommen beim „Two“ zum Einsatz: Knapp zwei Drittel des Whiskyslagerten in 325-Liter-Weinfässern, gut ein weiteres Drittel in 225-Liter-Barrels und eine kleine Menge stammt aus nur 50 Liter fassenden Ex-Amarone-Casks.

 

Farbe:

Bernstein mit hellrotem Stich

 

Geruch:

Frucht, Frucht, Frucht. Sofort wähnt man unter der Nase einen Korb vollreifer Himbeeren. Es dauert ein paar Minuten, bis weitere Aromen zu differenzieren sind. Das sind dann zwei Getränke, die mir in den Kopf kommen. Einmal ist es Malzbier und zum anderen Erdbeerbowle. Der Himbeer-Erdbeer-Malz-Mix ist getragen von süßer Frische (Zitronenmelisse) und der Alkohol ist komplett eingebunden.

 

Geschmack:

Ein durchaus kräftiger Antritt mit trockener Würzigkeit. Tannine der Weinreifung kommen dazu. Die Gerbstoffe des Weines bringen kurz herbe Noten. Aber schnell setzt sich die Fruchtigkeit durch. Hier mehr die Erdbeere und weniger die Himbeere. Er ist weniger süß, als sich das im Geruch erahnen ließ. Auf dem Gaumen folgt dann eine trockene Kakaonote und leitet den Abgang ein. Wie schon in der Nase, ist der Alkohol gut eingebunden.

 

Abgang:

Mittellang, jetzt hellfruchtig mit Vanille.

 

Fazit:

Trotz des hohen Alkoholgehaltes ist ein feiner Sommer-Terrassen-Whisky gelungen, der mit Frische und Fruchtigkeit überzeugt. Die Fässer sind natürlich sehr dominant und der Brennereicharakter zeigt sich erst spät im Abgang. Das werte ich aber keineswegs negativ, denn die gut 54 % Alkohol stellen natürlich die Fassaromen noch mehr in den Mittelpunkt. Das Experimentieren mit Wasser bietet sich übrigens unbedingt an. Denn schwupps...da findet man auch Apfel und Birne des Spirits, was insgesamt für eine hohe Komplexität spricht, insbesondere im Hinblick auf die nur dreijährige Reifezeit.

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