Die Freude war groß, als wir in unserem diesjährigen Urlaub in Südtirol, Manuela und Wolfram wiedergetroffen haben, mit denen wir schon 2018 einige Touren bewältigt hatten. Natürlich ist ihnen mein Hobby nicht verborgen geblieben und so wurde ich mit 3 Samples überrascht, die aus ihrer Heimat stammen - dem schönen Schwaben. Danke auch noch mal an dieser Stelle :-)
Gärschda Malz von Danne´s
Dieser Single Malt stammt von der Bellerhof Brennerei, einem Pferdehof im Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Der Malt ist fünf Jahre alt, mit 43% abgefüllt und in drei unterschiedlichen Fassarten gereift. Deutsche Eiche, Ex-Bourbon und dann ein Fragezeichen. Farblich ein heller Goldton.
Die Nase überrascht mich positiv. Keine Fehlaromen, sondern durchaus Tiefe. Aprikose, Malz und Vanille - alles auf der süßen Seite. Dazu ein Hauch Thymian.
Weißer Pfeffer im Antritt, weich, auch hier Aprikose. Erst süß, dann würziger auf dem Gaumen. Der Abgang ist kurz und es verbleibt eine Muskatnussnote. Im Geschmack fehlt es ihm dann doch an Tiefgang und Komplexität. Aber auch hier keine Fehlnoten, schon gar kein Obstler-Feeling und der Alkohol ist prima eingebunden. Von der Brennerei würde ich auf einer Messe durchaus auch andere Produkte probieren wollen. Beim Rätsel des dritten Fasses in der Reifung, würde ich auf ein Rotweinfass tippen. (www.dannes.de)
Tecker - Single Grain
Ebenfalls von der Schwäbischen Alb stammt der Tecker. Zitat:
"Dieser Grain Whisky wird aus biologisch angebautem Weizen und
Gerstenmalz, auf eigenem Acker angebaut, hergestellt.
Der Ausbau im Bourbon Fass verleiht diesem Whisky seine elegante
Vanillenote. Unsere Whiskies sind naturbelassen und werden keiner Farbangleichung
unterzogen." (www.dorfbrand.com)
Ich mache es kurz, der riecht und schmeckt wie eine 1:2 Mischung von Williams zu Korn - mit aufgesetzter Süße. Sorry, aber da komme ich gar nicht mit klar.
Tecker - Sherry Cask
43% und eine Nachreifung in einem Sherry Cask. Dazu ein Single Malt. Was erwartet mich jetzt...
Dunkles Gold in der Farbe, keine Altersangabe und Gerstenmalz statt Weizen...
Zurückhaltend in der Nase. Trocken, Orangenschale, Rübenkraut.
Ingwer im Antritt. Kirsche und Würze - eher herb als süß. Etwas sprittig zum Abgang hin, der mit Espressonoten mittellang daher kommt.
Der ist schon ordentlich gemacht, hätte nur eine etwas längere Reifung im Fass verdient. Das Oloroso Fass (tippe ich mal) hat zudem sicher schon vorher gearbeitet. Trotzdem, auch von Tecker würde ich auf einer Messe mal einen anderen Single Malt verkosten - nur keinen Grain.
Manuela und Wolfram, danke für den Ausbau meines Whisky-Horizonts und den Pferdehof behalte ich auf jeden Fall im Auge.
:-)

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