Chivas Regal 18, Japanese Oak (Mizunara)

Diese Abfüllung ist schon besonders. Sie wurde speziell für Flugreisende angeboten und mit 48% Vol. abgefüllt. Die Reifung erfolgte in First Fill Mizunara-Eiche-Fässern aus Japan. Diese Bäume waren bis zu 200 Jahre alt, als sie gefällt und ihr Holz zu Fässern verarbeitet wurden. Der japanischen Eiche ( Quercus mongolica) werden folgende Eigenschaften bei der Reifung zugesprochen: Zunächst eine relativ hohe Konzentration von Vanille (ähnlich wie bei der amerikanischen Weißeiche). Dann die Abgabe einer nur relativ geringen Konzentration von Tanninen und Gerbstoffen. Zudem eine relativ hohe Konzentration von Ester, diese sorgen häufig für karibische Aromen, wie bspw. Kokos. Das Holz ist so selten und teuer, dass es überwiegend für Nachreifungen verwendet wird. Selbst bei der Brennerei Yamazaki, die oft als beste Brennerei in Japan bezeichnet wird, reift gerade mal 1% ihres Bestandes in Mizunara-Fässern. Das ist auch kein Wunder, wenn Fasspreise von 5.000 EUR und mehr aufgerufen werden. Aber zurück zum Chivas 18. Leider habe ich keine Angaben gefunden, welche Malts und Grains in den Fässern vermählt wurden. Der hauseigene Single-Malt Strathisla, dürfte aber auf jeden Fall eine große Rolle spielen. Derzeit wird der Whisky mit rund 130 EUR gehandelt und ist Teil der "Ultimate Cask Collection".   

 

Farbe:

Dunkles Gold

 

Geruch:

Heidehonig, Marshmallows und Mango. Das sind die ersten, prägnanten Aromen, die ich in der Nase habe. Die Komplexität ist deutlich spürbar. Es geht dann weiter mit Aprikosen (vollreif), Birnenschale (ein etwas herberer Einschlag) und mündet später in einem Tee... und zwar genau im Geruch eines Grünen Tees mit Ingwer/Orange Aroma, umwoben von zarter Vanille. Der Alkohol ist partiell spürbar, ganz leicht in Form von Tannennadelöl.

 

Geschmack:

Erst sanft, dann etwas fordernder mit Ingwer und Nelke - der Antritt auf der Zungenspitze. Gleichzeitig legt sich im gesamten Mundraum eine wunderbare Cremigkeit ab. Fruchtig, hier mit vollreifer Birne und subtilen Zitrusnoten, dazu Vanille. Langsam wird er würziger, was aber tatsächlich schwer zu beschreiben ist.  Man kann es sich wie ein Mix aus Ingwer, Kardamom, Nelken und Musaktnuss vorstellen. Langsam wird er trocken und leitet den Abgang ein. Die 48% Alkohol tragen alle Aromen perfekt und es ist keinerlei Ecke oder Kante schmeckbar.

 

Nachklang:

Mittellang mit Toffee, Paranuss und Zitrusnoten.

 

Fazit:

Ein Toller Blend, den Chivas da kreiert hat. Sehr komplex und eine noch einigermaßen bezahlbare Mizunara-Vollreifung. Wer an ein Sample herankommt, der sollte unbedingt mal probieren, um ein Gefühl für Quercus Mongolica  - jenseits der japanischen Abfüllungen zu entwickeln.

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