Croftengea 2009, Anam na h-Alba and Friends

Fassteilungen sind ja immer so eine Sache. Entweder man kennt die Brennerei bzw. den Brennereicharakter und kann sich ausmalen, wie das Endprodukt -  nach X Jahren Reifung -  im Fasstyp X - letztlich ausfallen könnte. Das minimiert das Risiko. Man kann aber auch mal neugierig sein und einen relativ unbekannten Single Malt, nach 10,5 Jahren klassischer Reifung, im Ex-Bourbon-Fass teilen. Dies habe ich über Anam na h-Alba getan und einen halben Anteil gezeichnet. Dies entsprach letztlich 3 von 306 Flaschen. Nun, wer kennt nun Croftengea? Unter diesem Label vertreibt die Brennerei Loch Lomond rauchigen Single Malt. Die Abwicklung über Tom Skowronek verlief super und einwandfrei und ich darf vorwegnehmen, dass er ein tolles Fass ausgesucht hat. Das Fass wurde am 11.05.2009 befüllt und am 27.01.2020 mit 54,2% Alkohol abgefüllt. Ursprünglich, ohne Farbe und Kühlfilterung fand der Croftengea den Weg in die Flasche.

 

Farbe:

Strahlendes Gold

 

Geruch:

Etwas zurückhaltend belegt er die Nase. Er braucht Zeit und mit der Zeit entwickelt sich eine Süße von Akazienhonig und Vanille. Etwas hintergründiger die Frucht, die erst ein unreifer Pfirsich zu sein scheint, sich dann aber bis hin zur saftigen Orange verändert. Der Rauch ist dezent im Hintergrund und macht mit einer leichten Räuchernote auf sich aufmerksam. Der Alkohol ist perfekt eingebunden. Nur etwas minzige Frische, weist hin und wieder darauf hin, dass wir hier eine Single Cask-Abfüllung in Fassstärke vor uns haben.

 

Geschmack:

Weißer Pfeffer im Antritt, der den Mundraum kurz komplett ausfüllt. Dann aber eine süße Cremigkeit auf dem Gaumen und Früchte auf der Zunge - es geht in die Richtung Pfirsich, Nektarine. Der Rauch ist deutlicher als in der Nase vermutet, aber nie aufdringlich. Langsam wird der Mundraum trocken und mit dem Aroma der Walnuss, geht es dem Abgang entgegen.

 

Nachklang:

Lang, wärmend, mit Vanille, einem Hauch Estragon und Rauch.

 

Fazit:

Volltreffer! Der Croftengea hat Komplexität, Tiefe und ist dabei gefährlich süffig. Wie das so ist mit dem Risiko bei Fassteilungen... Hätte ich mal 2 Anteile gezeichnet. Letztlich reiht sich diese Abfüllung ein - in die  vielen guten Erfahrungen mit Loch Lomond - der letzten Monate, die auch Kolleginnen und Kollegen hinlänglich beschrieben haben.

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