Ardbeg Blaaack, Committee Release

Pinot Noir-Fässer aus Neuseeland (in Deutschland auch Spätburgunder genannt) waren die Heimat dieser Abfüllung. Für wie lange, ist leider nicht bekannt. Abgefüllt mit 50,7%, nicht gefärbt und auch nicht kühlgefiltert. Auch sonst gibt es wenige Informationen zu dem Islay Single Malt. Natürlich streng limitiert und entsprechend begehrt.

Nun, was kann man erwarten? Diese Weintraube ist bekannt für Aromen von vollreifer Kirsche und Beerenfrüchten. Dazu oftmals kräutrig (Anis) und mit lebendiger Säure. Dann sind wir mal gespannt, wie das mit dem Islay-Raucher harmoniert - oder auch nicht.

Farbe:

Mittlerer Goldton mit Rotstich

Geruch:

Süß, Rauch vom Lagerfeuer und Pfeifentabak kommt mir in den Sinn. Der Rauch tendiert nach einiger Zeit in Richtung Schwarzwälder-Schinken, verbunden mit den Früchten aus dem Weinfass (Himbeere und Kirsche). Es mischt sich Mineralität (nasser Kies) darunter und langsam wird die Eiche dominant. Vom Charakter her, ist der Ardbeg Blaaack ein torfiger, leicht mineralischer (gepaart mit leichter Säüre) und zugleich fruchtig-süßer Whisky.

Geschmack:

Samtweich gleitet er über Zunge und Gaumen. Ein erstaunlich leichter Antritt, wo zunächst wieder die Früchte dominieren, die man bereits gerochen hat, begleitet von Asche und Ruß. Im hinteren Mundraum öffnet sich die Wildheit des Schafes. Eiche mit Muskatnuss und Anis, Rauch und Asche - bald darauf ein trockenes Mundgefühl.  Zum Abgang hin, aber eine erneute Wandlung. Als Erinnerung verbleiben Erdbeer-Joghurt-Schokolade und maritime Salzaromen auf dem Gaumen. Allgegenwärtig die Asche vom verbranntem Holz.

Nachklang:

Mittellang mit Rauch und Asche.

Fazit:

Schwer, wirklich schwer. Der Blaaack ist besser als die letzten Committee-Releases, weil ohne Jugendlichkeit und ansprechender Komplexität. Auch ist er spannend und schwer zu greifen. Letztlich aber doch nicht ganz mein Geschmack. Warum? Weil mir, steinigt mich, der Uigeadail besser mundet. Auch wenn ich hier weiße- mit schwarzen Schafen vergleiche, weil einmal Sherry- und einmal Rotweinreifung - aber auch der Preis spielt eine Rolle und wir reden hier über zwei Uigeadail für einen Blaaack.