Es hat sich ja mittlerweile herumgesprochen, dass die Brennerei in Rüdenau gerne und oft mit Fässern experimentiert. So auch in diesem Fall. Das Destillat reifte vom Januar 2017 bis April 2020 in Ex-Bier-Fässern der Brauerei Faust aus Miltenberg. Wir reden aber nicht über irgendwelche x-beliebigen Bierfässer, sondern über Fässer, in denen "Eisbock" reifte. Ein Craft-Bier, welches in guten Holzfässern reift. In diesem Fall aus französischer Eiche und einer Vorbelegung mit bestem Cognac und zwar von Remy Martin. Ein weiteres Merkmal dieser Abfüllung ist, dass zwar ungetorftes Gerstenmalz zum Einsatz gekommen ist, die Anlage aber gerade erst von Torf umgestellt wurde. Sprich, ein Hauch Rauch ist zu erwarten. Es wurde nicht gefärbt und auf Kühlfilterung verzichtet. Insgesamt ergaben die Fässer 1500 Flaschen, bei einem Alkoholgehalt von 48,5% vol.
Farbe:
Weißwein
Geruch:
Der typische Brennerei-Charakter ist sofort in der Nase, 2/3 Birne und 1/3 Apfel. Dazu kommt süßes Popcorn, Salbei und eine Hopfennote. Etwas Rauch ist im Hintergrund vorhanden.
Geschmack:
Die Würze baut sich erst langsam auf. Dann eine regelrechte Explosion von süßem Honig und dahinter das Kernobst, umwoben von Lagerfeuerrauch. Zum Abgang hin, setzt dann Schärfe ein. Diese erinnert fast schon an den Chili Catch eines Taliskers.
Nachklang:
Mittellang, mit Hopfen und Zitrone (naturtrübes Radler).
Fazit:
Lecker und süffig! Natürlich hat man nicht den großen Einfluss der Eiche, aber der Whisky ist frisch, fruchtig und aureichend komplex. Wir haben die Flasche nach dem Grillen aufgemacht und der ehemalige Eisbock, kam bei Weiblein und Männlein gleichermaßen gut an.

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