Penninger Whiskey, Sherry Cask

Neulich habe ich bereits den "First Batch - First Fill" von Penninger verkostet und war angenehm überrascht. Heute nun also die Sherry-Nachreifung.

 

Penninger ist ein Begriff in der Welt der Spirituosen. Die Produkte Bärwurz und Blutwurz sind die wohl bekanntesten Produkte. Durch Zufall wurde ich darauf aufmerksam, dass nun auch Whiskey vertrieben wird. Bei einem Bummel durch unseren Urlaubsort Oberstdorf, haben wir das Ladenlokal besucht und wurden dort fachkundig informiert. Die Story auf der Homepage lautet so:

Im 19. Jahrhundert fanden Auswanderer aus dem Bayerischen Wald im amerikanischen Mittleren Westen eine neue Heimat. Von dort stammt auch das erstklassige Destillat aus Mais, Roggen und Gerstenmalz, welches die Basis für den Penninger Whiskey Sherry Cask bildet. Er lagert in frischen Fässern aus Amerikanischer Weißeiche, überquert danach im Fass den Atlantik - um bei uns in Bayern seine Endreifung in erstklassigen Ex-Sherryfässern zu erfahren.

 

Ich habe noch ein wenig weiter recherchiert und gebe die folgenden Infos als Vermutung weiter, da ich sie nicht belegen kann. Ausgangspunkt könnte Lawrenceburg, Indiana sein. Dort sitzt die MGP Distillery (ehemals Seagram), die ihre Produkte nicht unter eigenem Namen vertreibt. Beim Ausgangsdestillat soll es sich um eine Mashbill mit rd. 60% Mais und in gleichen Teilen Roggen und Gerstenmalz handeln.

Auf dem Etikett der Flasche, findet man den Hinweis "American Style". Bourbon darf er sich nicht nennen, da er in Deutschland weitergereift wurde und so kein "rein" amerikanisches Produkt mehr ist.

 

Distillery:

Nicht genannt (MGP?)

 

Herkunft:

USA, Mittlerer Westen (Lawrenceburg, Indiana?)

 

Alter:

 4 Jahre und 6 Monate

 

Reifung:

Die Reifung erfolgte in neuen Fässern aus amerikanischer Weißeiche (4 Jahre) und anschließende Nachreifung in PX-Fässern (6 Monate).

 

Alkoholgehalt:

50%

 

Straßenpreis:

ca. 50 EUR

 

Farbe:

Bernstein

 

Gefärbt - Farbstoff E150 (Zuckercouleur)

Keine Angabe

 

Kühlfilterung

Keine Angabe

 

Geruch:

Er setzt quasi auf dem "First Fill" auf und Vanille, Karamell und Röstaromen sind vordergründig da. Orange, ist als Fruchtkomponente ebenfalls dominant. Dahinter - und zwar eng verwoben - liegen weitere Früchte. Ich finde Pflaume, schwarze Johannisbeeren und Brombeere. Süß ist er geworden, sagt die Nase.

 

Geschmack

Prickelnder Antritt mit Ingwer auf der Zungenspitze. Cremig, süß und gefällig. Leider hält er aber nicht die Komplexität, die beim Verriechen vorhanden war. Vanille, Honig und Pflaume. Dazu eine subtile Nussigkeit zum Abgang hin.

 

Nachklang:

Kurz bis mittellang, mit viel Vanille.

 

Fazit:

Manchmal ist es seltsam. Trotz längerer Reifung im frischen Fass und Nachreifung, reicht dieser Sherry-Cask nicht an die Komplexität des First Fill heran. In der Nase verspricht er viel, was er am Gaumen aber nicht halten kann. Vielleicht stünden ihm ein paar Prozente Alkohol mehr, gut zu Gesicht, damit die Aromen deutlicher getragen werden.

 

Nachkauf:

Nein

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