Ledaig Cuvée Series - Kirsch Import/Signatory Vintage 2/2

Single Malts zu herausragenden Cuvées zu vermählen, zählt wohl zu den größten Herausforderungen der Whisky-Welt. Fingerspitzengefühl ist gefragt, wenn es darum geht, harmonische Fässer auszuwählen. Für sein großes Talent auf diesem Gebiet weltweit bekannt ist Andrew Symington von Signatory Vintage. In Kooperation mit Kirsch Import entschied sich der unabhängige Abfüller für die neuartige Cuvée Series erstmals zu einem in der Branche eher seltenen Vorgehen: der Vermählung ausschließlich mit Wein und Sherry vorbelegter Fässer. Diese enthalten ursprünglich von Ledaig, dem stark rauchigen Zweig der Tobermory Distillery, gebrannte Whiskys, die durch Reife und Finish in den fruchtigen Casks herrlich komplexe Aromenprofile entwickeln.
Sechs rauchig-aromatische Cuvées von der Isle of Mull
„Wir haben über viele Jahre hinweg enge Verbindungen zu Signatory Vintage aufgebaut, die es uns immer wieder erlauben, individuelle Einzelfassabfüllungen nach Deutschland zu holen. Die Cuvée Series ist ein echtes Highlight. Hier können Fans von rauchigen Whiskys vielfältige neue Geschmacksnuancen entdecken“, freut sich Christoph Kirsch, Inhaber von Kirsch Import. Die rauchigen Single Malts reifen zunächst für ca. sechs bis zehn Jahre in Refill Spanish Butts, bevor sie ein 29-bis 34-monatiges Finish in Refill Port, Bordeaux, Burgundy, Madeira oder Côtes de Provence Hogsheads erhalten. Im Anschluss wird der Whisky mit der Hälfte des Destillats aus einem der Refill Spanish Butts vereint, das für die gesamte Reifezeit darin verbleiben durfte. Das Ergebnis: acht bis 12 Jahre alte Cuvées geprägt von starken Rauchnoten sowie eingestreuten Aromen von Meersalz und Gischt die die gesamte Klaviatur von Sherry-, Wein-und Fruchtnoten bespielen. Mit Pflaumenmus und Erdbeere, tropischer Frucht und überreifem Pfirsich, Kirschen, Rosinen und Beerenfrüchten verspricht die Ledaig Cuvée Series höchst aromatische Genusserlebnisse für anspruchsvolle Fans rauchiger Single Malts.Die am 7. Juni 2007 oder 5. September 2011 destillierten Whiskys werden in Fassstärke von mindestens 60,4% vol. abgefüllt, sind selbstverständlich weder gefärbt noch kühlfiltriert und in limitierter Auflage über Kirsch Import zu beziehen.
Die Samples wurden mir von Kirsch Import für die Verkostung kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür. Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass meine Bewertung stets unabhängig erfolgt und die Tasting Notes meinen individuellen Eindruck wiedergeben.
Hier findet Ihr die Besprechung der ersten drei Vertreter.

Distillery:

Tobermory / Ledaig

 

Herkunft:

Schottland, Isle of Mull

 

Alter:

Acht bis 12 Jahre alt

 

Reifung:

Die rauchigen Single Malts reiften zunächst für ca. sechs bis zehn Jahre in Refill Spanish Butts, bevor sie ein 29-bis 34-monatiges Finish in Refill Port, Bordeaux, Burgundy, Madeira oder Côtes de Provence Hogsheads erhalten. Im Anschluss wird der Whisky mit der Hälfte des Destillats aus einem der Refill Spanish Butts vereint, das für die gesamte Reifezeit darin verbleiben durfte.

 

Alkoholgehalt:

60,4 bis 60,9 %

 

Straßenpreis:

90/120 EUR - 2011/2007

 

Farbe:

Farblich liegen alle Abfüllungen in einem hellen-, teils auch mittlerem Goldton

 

Gefärbt - Farbstoff E150 (Zuckercouleur)

nein

 

Kühlfilterung

nein

 

Geruch:

No.4 (Sherry/Bordeaux, 2007): Der Rauch ist stärker als bei der jüngeren Bordeaux-Reifung. Angebranntes Karamell, Rosinen und frische Trauben.

No.5 (Sherry/Madeira, 2011): Süße Rote Grütze mit Zitronensaft. Der Lagerfeuerrauch vermischt sich mit einer salzigen Meeresbrise.

No.6 (Sherry/Cótes de Provence, 2011): Sehr schön homogen. Mittlerer Rauch, sommerliche Beeren aus dem Garten, kandierter Ingwer und Vanille.

 

Geschmack

No.4 (Sherry/Bordeaux, 2007): Oh, sehr starker Rauch. Auch pfeffrig und dann mit dunkler Karamellnote, Espresso und Schattenmorellen. Trockene Tannine zum Abgang hin.

No.5 (Sherry/Madeira, 2011): Viel rauchiger als gedacht. Aprikose, süße Mirabelle und Bienenhonig. Aber auch ein scharfer Stich (Ingwer).

No.6 (Sherry/Cótes de Provence, 2011): Asche, Kohle - aber gut eingebunden in süße Fruchtaromen (Brombeeren, Orangen) und Erdnussbutter. Tannine und Eiche zum Abgang hin, aber nicht sehr trocken werdend.

 

Nachklang:

No.4 (Sherry/Bordeaux, 2007): Mittellang bis lang, mit ganz viel Rauch, Ruß und Asche

No.5 (Sherry/Madeira, 2011): Lang, mit viel Rauch, Honig und Eiche.

No.6 (Sherry/Cótes de Provence, 2011): Lang und wärmend - mit Rauch, Honig und wiederum den Brombeeren.

 

Fazit:

1/2

Man riecht und schmeckt, dass die Samples aus einer Familie kommen. Die Refillfässer lassen viel vom Brennereicharakter übrig. Das empfinde ich als sehr positiv. Die Rauch-Puristen werden Nr. 3 lieben, auch wenn das der Geruch erst nicht verrät. Nr. 1 ist den Genießern empfohlen, die die Komplexität lieben, mit Wasser spielen und weitere Aromen rauskitzeln. Ich mag Nr. 2 am liebsten. Ausgewogen und gut ausbalanciert. Der Rauch begleitet und steht nicht im Vordergrund.

2/2

In der zweiten Range ist klar die Nr.6 mein Favorit. Sehr ausgewogen und komplex. Letztlich stehen auch die Nummern 2 und 6 für mich an der Spitze. Die Vier ist den Profi-Rauchern vorbehalten. Mir eine Spur zu heftig. Nummer 5 ist was für süße Schleckermäulchen, wobei ich generell kein Madeira-Liebhaber bin.

In Summe

Diese Serie bietet allen Liebhabern des mittleren- bis starken Peats eine tolle Auswahl. Keinerlei Fehlnoten (auch kein Schwefel), eine tolle Textur und Komplexität. Der Brennereicharakter ist allzeit spürbar und keine Abfüllung wirkt aufgesetzt.

 

Nachkauf:

No.2 oder No.6 - eine wird es werden

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