Campbeltown Standards, (1/3), Glengyle, Kilkerran 12

Die Bilder der Brennereien hat mir dankenswerterweise Peter Moser (https://fosm.de/) zur Verfügung gestellt.


Zugegeben, es hat lange gedauert bis ich meinen Zugang zu den Abfüllungen Campbeltowns gefunden habe. In meiner Anfangszeit empfand ich die Abfüllungen von Springbank als kompliziert und wenig ausgewogen. Später habe ich mich anderen Regionen zugewandt und habe dann irgendwann, allerdings ohne Absicht, die dortigen Abfüllungen links liegen gelassen. Seit rund 1,5 Jahren probiere ich häufig und letztlich sind wir gute Freunde geworden. Karfreitag, Ostersonntag und Ostermontag  - möchte ich Euch anhand von drei Standards die dortigen Brennereien vorstellen.

Campbeltown (gälisch: Ceann Loch Chille Chiarain) ist eine Ortschaft in der Council Area Argyll and Bute, Schottland. Sie liegt direkt am Campbeltown Loch auf der Kintyre-Halbinsel und war früher für ihren Schiffbau und Fischfang bekannt. Heute wird dort in den Brennereien Springbank, Glen Scotia und Glengyle Whisky hergestellt. Das Gebiet um Campbeltown wird auch als eigenständige schottische Whiskyregion geführt.

Bis in das 17. Jahrhundert hieß der Ort Kinlochkilkerran. Im Jahre 2011 lebten 4852 Personen in Campbeltown. (Quelle: Wikipedia)

Noch 1825 war die Hauptstadt der Halbinsel Kintyre ein Zentrum der Whisky Industrie und rund 30 Brennereien produzierten dort.

Heute geht es um Glengyle, die neben Springbank und Glen Scotia die dritte derzeit aktive Brennerei in Campbeltown ist. 2004 erlebte sie ihre Wiedergeburt und stellt seit dem - den Kilkerran Single Malt Whisky her. Der Standard von Glengyle ist der 12-jährige Single Malt, wobei dieser leicht rauchig (12-15ppm im Ausgangsmalz) daher kommt.

 


Distillery:

Glengyle

 

Herkunft:

Schottland, Campbeltown

 

Alter:

12 Jahre

 

Reifung:

70% Ex-Bourbonfässer und 30% Ex-Sherryfässer

Alkoholgehalt:

46 %

 

Farbe:

Heller Goldton

 

Gefärbt - Farbstoff E150 (Zuckercouleur)

Nein

 

Kühlfilterung

Nein

 

Geruch:

Eine ausgeprägte Mineralität, gefolgt von Stachelbeeren und Hagebutte. Langsam zieht sich die minimale Säuerlichkeit zurück und der Geruch wird insgesamt süßer. Dies in Form von Blütenhonig, Vanille und Blockmalz. Auch die Eiche kommt zum tragen, letztlich mit reifen Kirschen und leichtem Lagerfeuerrauch.

 

Geschmack

Auch hier beginnt der Kilkerran mineralisch und mit weißem Pfeffer im Antritt. Zitrusfrüchte übernehmen (Limette und Orange). Dann folgt eine intensive Gebäcknote (Rührteig), Zitrusfrüchte, Vanille, Akazienhonig und ganz dezent etwas Torf und Holz. Das Mundgefühl ist weich und der Alkoholgehalt perfekt gewählt.

 

Nachklang:

Mittellang mit milder Paprikaschärfe, wieder Zitrusfrüchte und dezente Eiche.

 

Fazit:

Ein absolut köstlicher Single Malt mit einer perfekten Abstimmung von leichtem Rauch, süßen Früchten und einer interessanten Mineralität, die nur ganz leichte Anklänge Richtung Salz und Seetang zeigt. In der Preisklasse um 40 EUR ist dies mein neuer Lieblingsstandard, da ausgewogen, spannend und ausreichend komplex zugleich.

 

Straßenpreis:

Rund 40 EUR

 

Nachkauf:

Ja

Kommentar schreiben

Kommentare: 0