Campbeltown Standards, (3/3), Springbank 15

Die Bilder der Brennereien hat mir dankenswerterweise Peter Moser (https://fosm.de/) zur Verfügung gestellt.


Zugegeben, es hat lange gedauert bis ich meinen Zugang zu den Abfüllungen Campbeltowns gefunden habe. In meiner Anfangszeit empfand ich die Abfüllungen von Springbank als kompliziert und wenig ausgewogen. Später habe ich mich anderen Regionen zugewandt und habe dann irgendwann, allerdings ohne Absicht, die dortigen Abfüllungen links liegen gelassen. Seit rund 1,5 Jahren probiere ich häufig und letztlich sind wir gute Freunde geworden. Karfreitag, Ostersonntag und Ostermontag  - möchte ich Euch anhand von drei Standards die dortigen Brennereien vorstellen.

Campbeltown (gälisch: Ceann Loch Chille Chiarain) ist eine Ortschaft in der Council Area Argyll and Bute, Schottland. Sie liegt direkt am Campbeltown Loch auf der Kintyre-Halbinsel und war früher für ihren Schiffbau und Fischfang bekannt. Heute wird dort in den Brennereien Springbank, Glen Scotia und Glengyle Whisky hergestellt. Das Gebiet um Campbeltown wird auch als eigenständige schottische Whiskyregion geführt.

Bis in das 17. Jahrhundert hieß der Ort Kinlochkilkerran. Im Jahre 2011 lebten 4852 Personen in Campbeltown. (Quelle: Wikipedia)

Noch 1825 war die Hauptstadt der Halbinsel Kintyre ein Zentrum der Whisky Industrie und rund 30 Brennereien produzierten dort.

Der erste Teil hat sich mit Glengyle und dem Kilkerran 12 beschäftigt.

Im zweiten Teil ging es um den Glen Scotia 15.

 

Heute geht es um Springbank, neben Glen Scotia und Glengyle  - eine von derzeit drei aktiven Brennereien in Campbeltown.

"Springbank ist seit 1837 im Besitz der Familie Mitchell und hat sich ihre Unabhängigkeit bis heute bewahrt. Gleichzeitig ist sie eine der wenigen Brennereien, die mehr als einen Single Malt herstellen – außer Springbank wird hier auch Longrow und, seit Ende 1997, Hazelburn gebrannt. Ebenfalls im Besitz der Mitchell-Dynastie befindet sich die Firma Wm. Cadenhead, einer der ältesten und größten unabhängigen Abfüller von Whisky in Schottland. Unüblich für die Destillation ist der hohe Grad an manueller Tätigkeit bei Springbank. Während andere Whiskyproduzenten die Produktion weitestgehend automatisiert haben, wird Springbank häufig als 'laufendes Museum' bezeichnet. So gibt es in der Produktion keinen einzigen Computer, auch die Abfüllung geschieht mit vielen manuellen Schritten. Springbank beschäftigt in der Produktion weitaus mehr Personen als z. B. die weitaus größere Destillerie Glenfiddich." Quelle: Wikipedia

Die Abfüllungen gehen weg wie geschnitten Brot und boomen auf dem Zweitmarkt. Selbst das Batch des 15er, den ich heute vorstelle, ist schon fast wieder vergriffen.


Distillery:

Springbank

 

Herkunft:

Schottland, Campbeltown

 

Alter:

15 Jahre

 

Reifung:

80% in Ex-Sherryfässern und 20% in Ex-Bourbonfässern

Alkoholgehalt:

46 %

 

Farbe:

Dunkler Goldton

 

Gefärbt - Farbstoff E150 (Zuckercouleur)

Nein

 

Kühlfilterung

Nein

 

Geruch:

Gebrannte Mandeln von der Kirmes, dazu Akazienhonig, Toffee und Rosinen. Etwas Jod, Karamell und Bienenwachs. Die Fruchtkomponenten wechseln dauernd: Ein weites Spektrum von Zitrusfrüchten, Apfel und vollreifen Pflaumen. Auch eine Kräuterkomponente ist da, aber schwer zu packen. Ganz leichte Asche von einem ausglimmenden Lagerfeuer.

 

Geschmack

Ein würziger Antritt mit weißem Pfeffer. Erst herb mit Salzteig, Tannennadeln und Tanninen. Dann süß und cremig mit Mandeln, Marzipan, Rosinen, dunkler Schokolade, vollreifen Kirschen und Pflaumen auf türkischem Honig. Zum Abgang hin wird er trocken und Walnuss gesellt sich zu der immer noch vorhandenen Schokolade.

 

Nachklang:

Mittellang bis lang langer Abgang. Etwas Asche, dazu Walnuss und Mokk.

 

Fazit:

Ein beeindruckender Single Malt, der wahnsinnig komplex und äußerst interessant daher kommt. Mir hat die Genussreise durch Campbeltown sehr gut gefallen und mein Interesse für weitere Abfüllungen geweckt.

Straßenpreis:

Rund 75 EUR

 

Nachkauf:

Ja

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