Whisky im Sommer - ein Update

Meine Gedanken zum Thema Sommerwhisky

 

der April 2018 war durchschnittlich 4,5 Grad zu warm und der Mai ist bislang ein gefühlter Juli. Also der richtige Zeitpunkt ein paar Überlegungen und Empfehlungen nieder zu schreiben.

 

Mit dem Schlagwort „Sommerwhisky“ verbinde ich einen Malt, den ich auf der Terrasse im Schatten genieße. Ich bin kein Freund von Whisky als Aperitif oder begleitend zum Essen. Wenn der Tisch aufgeräumt ist, kommt er bei mir auf die Platte.

 

Er sollte im Sommer leicht sein, keine Fassstärken – das passt für mich nicht zu den hohen Temperaturen. Eine weitere Überlegung ist, dass viele Gerüche in der Luft liegen. Der Grillduft vom Nachbarn, die Flieder oder andere intensive, florale Aromen. Dann flackert noch die Anti-Mücken-Kerze mit ihrem Zitrusduft und das Entschlüsseln von hochkomplexen Sherrybomben wird zu stressig. Stark rauchige Malts genieße ich auch lieber in der dunklen Jahreszeit. Auf der Terrasse soll es ein hellfruchtiger Whisky sein. Der Antritt ein wenig pfeffrig, prickelnd auf der Zunge und mit nicht zu bitterer Eiche im Abgang.

Welche Empfehlungen gibt es da?

 

Mein Favorit 2018: Glen Garioch 12. Hier findet sich ein Potpourri von Zitrone, Orange, Apfel und Birne in Nase und am Gaumen. Dazu ein kräftiger Antritt und wohlige Süße. Der Abgang ist mittellang mit milder Nussigkeit der Eiche.

 

Sehr gerne mag ich auch den Glen Grant 12. Hier mischt sich zu reifen Äpfeln, ein schönes Vanillearoma. Sehr frisch und süß im Geschmack und ein schöner Abgang mit Kakao-Noten.

 

Der Preis/Leistungs-Knaller ist der Tomatin Legacy. Leichte Süße und frische Zitrusaromen passen auch wunderbar und unkompliziert zum Sommer.

 

Das ist aber nun mein ganz persönliches Empfinden und Anregungen. Jede(r) soll ihren/seinen „Sommerwhisky“ selbst finden. Hauptsache es schmeckt.  

 


Zwei Empfehlungen möchte ich für den Sommer 2019 nachreichen:

 

Aberlour, White Oak, 2008-2018

Ein leichter Verteter der Brennerei, die eigentlich für Sherrybomben bekannt ist. Der White Oak ist sehr fruchtig. leicht und cremig. Orange und süße, exotische Früchte sind bestimmend. Im Abgang eine leichte Lakritznote.

 

Benromach, 10 Jahre

Wer einen Hauch Rauch (Birkenholz im Ofen) mag und trotzdem einen Malt sucht, der leicht und fruchtig daher kommt, wird beim Benromach 10 fündig. Auch hier steht die Orange im Mittelpunkt, aber statt Exotik, ist eine feine Nussigkeit auf dem Gaumen.

 

Beides 1A Terrassen-Whiskys.


Update 2021

 

Zwei weitere Empfehlungen möchte ich geben:

 

The Glenlivet 12 , Illicit Still

Ein erstaunlicher Single Malt, der mit kräftigen 48% daher kommt und mit einem sommerlichen Fruchtkorb in der Nase aufwarten kann. Im Geschmack cremig mit viel Orange, roten Äpfeln und Zartbitterschokolade. Lang im Finish.

 

Buffalo Trace Bourbon

Dieser Bourbon schmeckt mit- und ohne Eis. Seine 45% geben ihm genügend Intensität. Er hat im Geschmack Karamell, braunen Zucker und Eiche. Das Toffee/Zimt-Finish ist lang, der Preis ist schmal (20 EUR).

 

 

 


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