Glen Scotia ist eine von derzeit drei aktiven Brennereien in Campbeltown. 1832 wurde die Brennerei gegründet und hat eine turbulente Geschichte hinter sich. Heute gehört die Brennerei zur Loch Lomond Group und hat ein recht übersichtliches Portfolio. Der Standard von Glen Scotia ist der 15-jährige Single Malt, wobei dieser leicht rauchig daher kommt.
Heute beschäftige ich mich mit der diesjährigen Festival-Abfüllung, fassstark und in Bordeaux-Fässern gefinisht.
Distillery:
Glen Scotia
Herkunft:
Schottland, Campbeltown
Alter:
10 Jahre
Reifung:
First Fill Bourbon, Bordeaux Red Wine finish
Alkoholgehalt:
56.1 %
Farbe:
Rosé bis Bernstein
Gefärbt - Farbstoff E150 (Zuckercouleur):
Nein
Kühlfilterung:
Nein
Geruch:
Reife, dunkle Früchte bestimmen das Aroma. Zwetschgen, Brombeeren und Heidelbeeren. Der Fruchtmix ist mit einer ordentlichen Portion Honig versehen. Es kommt aber auch die typische Mineralität von Glen Scotia durch, versehen mit Salz und Algen. Nach längerer Zeit im Glas, entwickeln sich dann noch Aromen von Salbei und Kaffeebohnen
Geschmack:
Weicher, fast cremiger Antritt - etwas Pfeffer kommt dazu. Salz und Mineralität setzen ein. Erstaunlich spät kommt eine süße Erdbeernote. Röstaromen sind da, Kinderschokolade und Honig folgen. Wie schon in der Nase, kommt spät eine schöne Portion Kaffee. Die Tannine der Weinfässer lassen ein trockenes Mundgefühl zurück.
Nachklang:
Mittellang, mit einem Wechselspiel von roten Früchten, Mineralität und Trockenheit.
Fazit:
Ich bin hin- und hergerissen. Dieser Single-Malt ist komplex und abwechslungsreich. Aber ich habe den Eindruck, dass hier das Potential nicht ausgeschöpft wurde. Die Bourbon-Fässer sind durch das Bordeaux-Finish zu sehr im Hintergrund. Wenn schon sehr weinlastig, dann hätte ich hier gerne noch eine Torfnote gehabt. Aber angesichts der fairen Bepreisung - ist das Jammern auf hohem Niveau.
Straßenpreis:
Rund 50 EUR
Nachkauf:
Nein

Kommentar schreiben