Ardmore 2009 TCaH


Neulich kündigte sich ein Paket von "The Caskhound" an. Dahinter steckt Tilo Schnabel, der von Zeit zu Zeit die Zeichnung von Anteilen an einem Fass anbietet, welches er aufgespürt und für gut befunden hat. Man bekommt die Rahmendaten mitgeteilt, also Brennerei, Alter, Reifung in welchem Fass bzw. Fässern und das angepeilte Datum der Abfüllung. Wenn die Rahmendaten und der aufgerufenen Preis ins eigene Beuteschema passen, kann man in der Regel noch zwischen einem halben- und vollem Anteil wählen. Meine Erfahrungen mit der Zeichnung von Anteilen sind sehr positiv. Man bekommt tolle Abfüllungen aus Einzelfässern, die angesichts der Marktlage günstig daher kommen. Die Risiken sind hier ganz gut beschrieben. Ich vertraue da tatsächlich auf Tilo Schnabel, aber auch auf Tom Skowronek/Thomas Klink, die hinter dem Label von TNT-Casks stecken.

Am heutigen 3. Advent, stelle ich Euch einen Single Malt aus den schottischen Highlands (an der Grenze zur Speyside) vor. Am Ortsrand von Kennethmon ist die Brennerei Ardmore beheimatet, die dort vorwiegend für die Blendindustrie produzieren (z.B. Teachers) und deren Abfüllungen leicht getorft sind.


Distillery:

Ardmore

 

Herkunft:

Schottland, Highlands

 

Alter:

11 Jahre

 

Reifung:

Zunächst in einem Refill Bourbon Cask und dann ein Jahr in einem Oloroso-Sherry Hogshead

Alkoholgehalt:

57,6 % CS

 

Farbe:

Bernstein mit Kupfereinschlag

 

Gefärbt - Farbstoff E150 (Zuckercouleur)

Nein

 

Kühlfilterung

Nein

 

Geruch:

Süße Vanille aus dem Ex-Bourbonfass, dazu Waldhonig und Salbei. Sehr schnell wird es aber fruchtig: Ein Mix aus Himbeere, roter Johannisbeere und vollreifer Kirsche. Untermalt von einem Hauch Rauch vom glimmenden Lagerfeuer. Der Alkohol ist sehr gut eingebunden.

 

Geschmack

Sehr cremig mit geflämmtem Karamell, dezent gepfeffert. Leichter Rauch, der gerade so zur Komplexität beiträgt. Stark die Praline mit der "Piemont-Kirsche". Vollmilchschokolade, Waldfrucht-Konfitüre - erst spät herb werdend. Starke Anregung des Speichelflusses.

 

Nachklang:

Mittellang bis lang langer Abgang. Walnuss, Kaffee und Zitronenmelisse.

 

Fazit:

Was ein Brett. Hier ärgere ich mich sehr, tatsächlich nur einen halben Anteil (also 3 Flaschen) gezeichnet zu haben. Der Whisky lebt vom Brennereicharakter und den Ergebnissen der Reifung in beiden Fässern. Komplex und spannend ist dieser Ardmore geworden und er bestärkt mich in meiner Meinung, den Fokus eher auf Fassteilungen zu legen, statt das Geld in vermeintliche Hype-Abfüllungen zu investieren.

Straßenpreis:

50 EUR (Whiskybase)

 

Nachkauf:

Die 177 Flaschen sind ausverkauft.

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